Soziale Teilhabe im Zeichen der digitalen Transformation

Die digitale Transformation wirkt sich auf alle Bereiche unseres gesellschaftlichen Lebens aus. Sie bringt vielfältige Chancen mit sich und fordert uns zu neuem Denken heraus. Bestehende Strukturen geraten ins Wanken und müssen angepasst werden. Dieser grundlegende Wandel hat Auswirkungen auf die Sozialpolitik, das Sozialrecht und die Soziale Arbeit.

Technische Neuerungen schaffen neue Möglichkeiten der Teilhabe, beispielsweise für Menschen mit Behinderungen oder in der Pflege. Gleichzeitig können Menschen ins Abseits geraten, weil sie mit digitalen Veränderungen nicht mithalten können. Wer erhält durch die digitale Transformation einen besseren Zugang zur Teilhabe, wer wird nicht ausreichend oder überhaupt nicht erreicht, wer wird gar ausgegrenzt? Wo müssen wir ansetzen, um auch diejenigen mitzunehmen, denen es besonders schwerfällt, sich an Veränderungen anzupassen? Bildung ist ein wichtiger Baustein für gleichberechtigte Teilhabe. Welche Rahmenbedingungen brauchen wir, um digitale Kompetenzen zu stärken? Digitale Technologien bringen Schnelligkeit und größere Flexibilität in unseren Alltag. Dadurch entstehen neue Möglichkeiten für eine bessere Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf. Welche Grenzen gibt es und wo müssen und wollen wir uns auch abgrenzen?

Die kommende Hauptausschusssitzung des Deutschen Vereins am 13. September in Berlin widmet sich dem Thema, wie soziale Teilhabe im Zeichen der digitalen Transformation sichergestellt und verantwortungsvoll gestaltet werden kann. Im Fokus stehen dabei sowohl ethische Aspekte als auch die Frage, vor welchen konkreten Aufgaben Bund, Länder, Kommunen und Freie Wohlfahrtspflege stehen, wie sie Synergien in der Zusammenarbeit sinnvoll nutzen können und wie sie sich zukunftsgerecht aufstellen wollen. In einem einführenden Impulsvortrag wird Philipp Otto, Direktor des Think Tanks iRigts Lab, erläutern, welche Vorteile durch die Digitalisierung im sozialen Bereich kurzfristig und langfristig entstehen können und was jetzt dafür getan werden muss. Durch zwei moderierte Gespräche mit je einem/einer Vertreter/in einer Einrichtung und einer Kommune werfen wir einen Blick auf die Erfahrungen, Vorteile und Hindernisse in der Praxis. Mit der abschließenden Podiumsdiskussion stehen politische Aspekte im Vordergrund: Dr. Heiko Geue, Leiter der Abteilung 1: Zentralabteilung und Engagementpolitik im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Regina Kraushaar, Staatssekretärin im Sächsischen Staatsministerium für Soziales und Verbraucherschutz, Dr. Irene Vorholz, Beigeordnete, Deutscher Landkreistag, Dezernat Soziales und Arbeit, und Eva Maria Welskop-Deffaa, Vorstand für Sozial- und Fachpolitik, Caritas Bundesverband, erörtern unter der Moderation von Prof. Dr. Tim Hagemann, Fachhochschule der Diakonie gemeinnützige GmbH, Lehrstuhl Arbeits-, Organisations- und Gesundheitspsychologie, die jeweiligen Aufgaben, um soziale Teilhabe in der digitalen Transformation zu ermöglichen, und die gegenseitigen Erwartungen.

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