Alte Probleme, neue Wege: Partizipation Jugendlicher und junger Erwachsener in der Wohnungslosenhilfe. Herausforderungen und Lösungsansätze für die Praxis und den ASD am Beispiel des Projekts MoMo aus Hamburg

Referent: Burkhard Czarnitzki, Abteilungsleiter Jugendsozialarbeit, basis & woge e.V.
Referent: Dr. Sascha Facius, Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V.


basis & woge e.V. ist ein staatlich anerkannter, gemeinnütziger Träger für soziale Dienstleistungen in Hamburg. Ziel seiner Arbeit ist es, zusammen mit Menschen neue Perspektiven zu entwickeln und ihnen zu Recht und Anerkennung zu verhelfen. Mit den Projekten zur Straßensozialarbeit "Basis Projekt", "KIDS" und "SidewalX" hat der Träger bereits ein vielschichtiges Angebot für Jugendliche und junge Erwachsene entwickelt. Das neue Projekt MOMO – The Voice of disconnected Youth – Büro Hamburg, hat es sich zur Aufgabe gemacht, jungen Menschen, deren Lebensmittelpunkt die Straße war oder ist, eine Stimme zu geben, gehört zu werden und etwas zu verändern. Die Jugendlichen die das Projekt einer ständigen Vertretung der Straßen- und Flüchtlingskinder betreuen, haben selbst auf die eine oder andere Weise das Leben auf der Straße kennengelernt. Mit dieser Erfahrung wollen sie mit und von Jugendlichen so viel Informationen wie möglich sammeln, Probleme aufdecken, und diese offen und kritisch in der Politik ansprechen um zusammen dafür kämpfen, dass sich etwas verändert. Im Einzelfall kann auch zwischen jungen Menschen und Sozialarbeitern vermittelt werden.

Gerade durch das innovative Projekt Momo wird der Spannungsbogen von Inhalten, Zugängen und Haltungen zwischen sozialarbeiterischer Praxis auf der einen und Verwaltungshandeln auf der anderen Seite deutlich. Während zwar Prinzipien wie Hilfe zur Selbsthilfe, Beziehungsarbeit und Beteiligungsorientierung, Prävention und Bürgernähe von beiden Seiten postuliert werden, zeigt sich in der praktischen Arbeit jedoch oft ein differenziertes Bild. Sozialarbeiterische Lösungsansätze die Niedrigschwelligkeit, Lebenswelt-Akzeptanz, Orientierung an Lebenslagen und Ansprüche auf Partizipation einfordern können hier teilweise in Kontrast stehen zu den Aufgaben und Kontrollaspekten in der Arbeit des ASD.

Der Workshop will daher zum einen das Projekt vorstellen und dadurch den Austausch zwischen betroffenen Jugendlichen/jungen Erwachsenen und Mitarbeitenden des ASD ermöglichen. Auf die Herausforderungen, für den Projektträger, für die im MoMo Projekt involvierten Jugendliche/junge Erwachsene wie aber auch für das amtliche Hilfesystem der Kinder- und Jugendhilfe soll dabei eingegangen werden. In einem anschließenden Dialog sollen Fragen erörtert werden, wie zum einen Haltungen und Rollenbilder hin zu Akzeptanz und Augenhöhe zwischen den Beteiligten führen können. Auf der anderen Seite gilt es zu erörtern, wie neue Wege auch von behördlicher Seite gefördert und umgesetzt werden können.

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