FF 4.5 Quo vadis Erzieher/innenausbildung? Von der Basteltante zur Hochschulprofessur und zurück?

Grafik: Schriftzug Fachforumtitel und Erzieherinnen mit Kleinkindern am Tisch beim Spielen

Zusammenfassung

Aktuell besteht eine Personallücke von 19.200 bis 72.500 in Kindertageseinrichtungen und ein Personalmehrbedarf im Ganztag von 19.400 bis 39.600 Personen. Das fachschulische Qualifikationsniveau ist seit Jahren stabil, in den ostdeutschen Bundesländern ist der Anteil der fachschulisch und hochschulisch ausgebildeten Fachkräften deutlich höher als in den westdeutschen Bundesländern. Die Berufsfeldeinmündung von akademisch qualifizierten Kindheitspädagog/innen stagniert auf vergleichsweise niedrigem Niveau. Die bisherige Strategie, vor allem die fachschulische Ausbildung zum/zur Erzieher/in auszubauen und mit umfassenden Reformen zu flankieren, stößt an ihre Grenzen, denn es fehlen fachschulische Lehrkräfte und Räumlichkeiten. Weitere Investitionen in die Ausbildung können den aktuellen Personalbedarf nicht auffangen und sind langwierig.

Bislang weniger im Blick ist die Fachkräftebindung im Arbeitsfeld. Hier sollten unter anderem vertikale, monetär hinterlegte Karrierewege implementiert und horizontale Weiterentwicklungsmöglichkeiten stärker in den Blick genommen werden. Voraussetzung dafür ist eine Binnendifferenzierung in den Teams, die Fort- und Weiterbildung auf diese Spezialfunktionen zuzuschneiden und mit Standards zu unterlegen, die landesrechtlich verankert werden. Zudem muss der Ausbildungsort Kindertageseinrichtung gestärkt werden, z.B. durch zeitliche und personelle Ressourcen für die einrichtungsinterne Praxisanleitung. Darüber hinaus benötigt es die Begleitung und Beratung von Trägern, Leitungskräften und Teams in diesem (Organisations-)Entwicklungsprozess. Schließlich müssen auch die kindheitspädagogischen Studiengänge weiter ausgebaut werden. Bund, Länder, Kommunen, Verbände und Träger sind gefordert, eine Gesamtstrategie zur Gewinnung und Bindung von Fach- und Lehrkräften zu entwickeln.

Mitwirkende

Impuls

  • Prof. Dr. Kirsten Fuchs-Rechlin, Leiterin Weiterbildungsinitiative Frühpädagogische Fachkräfte, Deutsches Jugendinstitut e.V., München


Moderation

  • Ursula Krickl, Referatsleiterin für Soziales, Jugend und Gesundheit und stellvertretende Pressesprecherin des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, Berlin


Vortrag/Diskussion

  • Fatemeh Ebrahimi Porsangani, Schülerin der Alice-Salomon-Schule für Gesundheit und Soziales Hannover
  • Ute Eggers, Leiterin der Alice-Salomon-Schule für Gesundheit und Soziales Hannover
  • Eva Ortmann, Referentin der Geschäftsführung, Leitung KiTa-Entwicklung und Fachberatung, Zweckverband Katholische Tageseinrichtungen für Kinder im Bistum Essen
  • Bettina Stobbe, Referatsleiterin Hilfen zur Erziehung, Kinderschutz und frühe Hilfen, unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, Landes-Kinder- und Jugendausschuss, Sozialpädagogische Berufe, Ministerium für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg
  • Dr. Kirsten Wendland, Referatsleiterin Partnerschaftliche Gleichstellungspolitik, Aufwertung sozialer Berufe, Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Berlin

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