FF 3.5 Armutsbekämpfung lokal – Menschen befähigen, Verwirklichungschancen stärken

Zusammenfassung

In dem Forum wurde diskutiert, wie soziale Dienste auf der örtlichen Ebene zur Armutsprävention und -bekämpfung beitragen und Zugänge zu Ressourcen und Rechten eröffnen können.
Prof. Dr. Christian Kolbe ging in seinem Impulsvortrag der Frage nach, wie Soziale Arbeit auf der örtlichen Ebene zur Armutsprävention und -bekämpfung beiträgt und welche Rolle dabei Zugänge zu Ressourcen, Rechten und Teilhabechancen für von Armut betroffene Menschen spielen. Auf der Grundlage eigener Beobachtungen aus der Forschungspraxis wurden zentrale Aspekte wie die viel-schichtige Rolle/Aufgabe sozialer Dienste und die Notwendigkeit einer stabilen Angebotsstruktur und der Entwicklung eines verlässlichen Regelangebots angsprochen. Die Ermöglichung und Stär-kung von Teilhabe und Selbsthilfe als Aufgaben der sozialen Hilfe erfordert eine entsprechende sozialrechtliche Verankerung ebenso wie die Entwicklung entsprechender Konzepte und Maßnah-men auf der Praxisebene.
Susanne Hahmann ging in ihrem Input aus Sicht eines Trägers von Hilfen in Wohnungsnotfällen der Frage nach, was Soziale Arbeit tun muss (und auch tut), um Handlungsspielräume für mehr Selbst-bestimmung und Teilhabe zu eröffnen. Aufgezeigt wurden dabei Praxiserfahrungen, Herausforde-rungen und auch Grenzen einer Sozialen Arbeit für und mit von Armut betroffenen Menschen – im konkreten Fall mit wohnungslosen Menschen. Grundlage waren die vom Träger entwickelten Kon-zeptionen und Ansätze zur Betroffenenbeteiligung sowie die bisherigen Erfahrungen mit der Um-setzung dieser Konzepte in der Praxis.
Dirk Dymarski und Roderich Pohl gingen in ihrer Replik auf die Frage ein, wie Soziale Arbeit aus Sicht von Armut betroffener Menschen dazu beiträgt, Handlungsspielräume für mehr Selbstbestimmung und Teilhabe zu eröffnen. Zentrale Aspekte waren hierbei das Verhältnis von Armut betroffener Menschen zu Sozialer Arbeit in den Hilfen, bisher gemachte Erfahrungen mit unterschiedlichen Teilhabeangeboten in den Hilfen in Wohnungsnotfallhilfen sowie die eigene Sicht auf die Möglich-keiten und Grenzen der Selbstbestimmung in den Hilfestrukturen.
Der anschließende Austausch im Plenum fokussierte auf eigene Erfahrungen mit Selbsthilfeaktivie-rung und Teilhabechancen bei von Armut betroffenen Menschen in den sozialen Hilfen.

Mitwirkende

Moderation

  • Martin Lenz, Bürgermeister der Stadt Karlsruhe und Präsidiumsmitglied im Deutschen Verein für öffentliche und private Fürsorge e. V.


Vortrag/Diskussion

  • Dirk Dymarski, Mitarbeiter der Koordinierungstelle der Selbstvertretung wohnungsloser Menschen e.V., Freistatt
  • Susanne Hahmann, Diakonie Michaelshoven - Soziale Hilfen gGmbH
  • Prof. Dr. Christian Kolbe, Professur für Kommunale Sozialpolitik und Armutsprävention, Frankfurt University of Applied Sciences
  • Roderich Pohl, Selbstvertretung wohnungsloser Menschen e. V., Freistatt

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