FF 1.8 Kindertagesbetreuung – zwischen bundesweiter Qualität und Segregationstendenzen

Zusammenfassung

Die Kindertagesbetreuung und noch mal mehr das sogenannte Gute-Kita-Gesetz erheben den Anspruch, soziale Ungleichheit zu überwinden bzw. zu reduzieren. Aktuelle Forschungen belegen aber, dass obwohl die Kindertagesbetreuung in Deutschland ein im Vergleich zu anderen Staaten hochreguliertes Feld ist, sie dennoch nicht frei ist von Segregationstendenzen und somit selbst zu sozialer Ungleichheit beiträgt. Dies gilt insbesondere für Westdeutschland und ländliche Räume. Die Ursachenforschung steht hier aber noch am Anfang. Im Ergebnis fehlt es an einer systematischen Steuerung, einer differenzierten und integrierten Sozial-, Wohn- und Bildungsplanung. Zudem müssten die Städteplanung sowie die Wohnumfeldplanung stärker mit der Kinder- und Jugendhilfeplanung verknüpft werden. Gleichzeitig wären stärkere Investitionen in sozial benachteiligende Lebensumfelder und die darin befindlichen Kindertageseinrichtungen sowie ortsteilübergreifende Projekte notwendig. Schließlich sollten bei der Weiterentwicklung des "Gute-Kita-Gesetzes“ die feststellbaren Segregationstendenzen in den Blick genommen werden.

Mitwirkende

Impuls

  • Prof. Dr. Johanna Mierendorff, Professorin für Sozialpädagogik mit dem Schwerpunkt Pädagogik der frühen Kindheit an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg


Moderation

  • Prof. Dr. Ralf Haderlein, Fachhochschule Koblenz


Vortrag/Diskussion

  • Niels Espenhorst, Referent für Kindertagesbetreuung im Paritätischen Gesamtverband e. V., Berlin
  • Jens Lange, Referent im Grundsatzreferat Kindertagesbetreuung im Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf
  • Dr. Nicolas Tsapos, Jugendamtsleiter der Stadt Leipzig

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