Symposium 3: Erklär mir das Soziale – Kommunikation zwischen Komplexität und Verständlichkeit

Grafik: Schriftzug Symposiumtitel und ein Karteikasten mit Karteikarten

Zusammenfassung

Die Krisen der vergangenen Jahre und Monate haben gezeigt, wie wichtig gute Kommunikation auf allen Ebenen ist. Im Impulsvortrag mit dem Titel "Miteinander reden, wenn die Gesellschaft in der Krise steckt" stellte Prof. Dr. Bernhard Pörksen dar, dass Kommunikation sowohl den Sender als auch den Empfänger in den Blick nehmen und vor allem klar und wahrhaftig in ihrer Intention sein muss. Dabei – so betonte er weiter – sei vor allem das Prinzip der respektvollen Kommunikation wichtig. Dazu gehöre, selbst dialogbereit zu sein und die Meinung des Gegenübers zu akzeptieren, ohne ihn als Menschen zu verdammen.
In der anschließenden Podiumsdiskussion verdeutlichte Eva-Maria Michel, stellvertretende Intendantin des Westdeutschen Rundfunks, dass Medien – und insbesondere der öffentlich-rechtliche Rundfunk – eine vermittelnde Funktion haben und komplexe Sachverhalte für möglichst viele Zielgruppen erklären müssen, zum Beispiel auch für Geflüchtete, die die deutsche Sprache noch nicht beherrschen.

Steffen Bockhahn, Senator für Soziales, Jugend, Gesundheit und Schule der Hansestadt Rostock, stellte heraus, dass die Kommunikation bei der Haltung der Mitarbeitenden anfängt. Sind diese von ihrer Aufgabe überzeugt und können nachvollziehen, was sie kommunizieren, dann können sie die Bürgerinnen und Bürgern besser unterstützen und beraten.
Katharina Grunick, Medienpädagogin beim Jugendamt Essen, und Thomas Rüth, Abteilungsleiter Jugendhilfe in der Caritas-SkF-Essen gGmbH, machten darauf aufmerksam, dass in ihrer Arbeit vor allem Kontinuität und Vertrauen eine große Rolle spielen, die durch stetige Kommunikation geschaffen werden könnten. Nicht hilfreich sei in diesem Zusammenhang, dass im sozialen Bereich häufig nur kurz laufende Projekte möglich seien, die nach Projektende nicht in eine Verstetigung übergehen. Diese Brüche seien gerade in wirtschaftlich schwachen Sozialräumen schwierig, da dies zu großen Vertrauensverlusten führe.

Kommunikation ist nicht alles – aber ohne Kommunikation ist alles nichts, so fasste Prof. Dr. Bernhard Pörksen seinen Impulsvortrag zusammen. In der anschließenden Diskussion wurde vor allem herausgestellt, dass es wichtig ist, die Bürgerinnen und Bürger durch Kommunikation mit- und ernst zu nehmen, in den Dialog zu gehen und Konflikte auch einmal auszuhalten. Gerade in Sozialräumen sei dabei eine kontinuierliche Kommunikation wichtig, die durch langfristige Planung und ohne nur kurzfristige Projektbewilligung sichergestellt werden kann, damit Vertrauen und eine Basis für Zusammenarbeit entstehen können.

Mitwirkende

Impuls

  • Prof. Dr. Bernhard Pörksen, Professur für Medienwissenschaften an der Universität Tübingen


Moderation

  • Eva Maria Welskop-Deffaa, Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes e. V., Freiburg i. Br. und Präsidiumsmitglied im Deutschen Verein für öffentliche und private Fürsorge e. V., Berlin


Vortrag/Diskussion

  • Steffen Bockhahn, Senator für Soziales, Jugend, Gesundheit und Schule der Hansestadt Rostock
  • Katharina Grunick, Medienpädagogik beim Jugendamt Essen
  • Eva-Maria Michel, stellvertretende Intendantin des Westdeutschen Rundfunks, Köln
  • Thomas Rüth, Abteilungsleitung ambulante Jugendhilfe in der Caritas-SkF-Essen gGmbH

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