Schwerpunktthema

Interview mit Ekin Deligöz

Im Interview mit Ekin Deligöz, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, sprachen wir u. a. darüber, was junge Menschen nach den multiplen Krisen von der Politik und Gesellschaft brauchen, welche Rolle hier die Kinder- und Jugendhilfe übernehmen kann und wo der größte Reformbedarf besteht.

Frau Parlamentarische Staatssekretärin, Klimakrise, Kriege und die Nachwirkungen
der Pandemie: Junge Menschen haben aktuell viele Sorgen. Was brauchen sie von Gesellschaft und Politik?

Die junge Generation braucht vor allem eins: mehr Aufmerksamkeit. Die meisten
jungen Menschen wollen ihre Zukunft mitgestalten und Verantwortung übernehmen. Gesellschaft und Politik sollten stärker die Perspektiven von Kindern und Jugendlichen einnehmen. Dazu gehört, ihnen Zuversicht zu geben und sie aktiv zu beteiligen.

Welche Rolle kann die Kinder- und Jugendhilfe übernehmen, um junge Menschen bei der Lebensbewältigung zu unterstützen?
Von der frühen Kindheit bis ins junge Erwachsenenalter hat jeder junge Mensch ein Recht auf Förderung seiner Entwicklung hin zu einer selbstbestimmten Persönlichkeit. Dieser Anspruch ist handlungsleitend für die gesamte Kinder- und Jugendhilfe. Unter Beachtung der unterschiedlichen Lebenslagen erfordert das bedarfsgerechte Angebote, von den frühen Hilfen bis zu den Hilfen für junge Volljährige.

Worin besteht Ihrer Meinung nach der größte Reformbedarf im Hinblick auf die Jugend?
Jugend ist eine prägende Lebensphase mit großen Herausforderungen. Es geht darum, seine Identität zu finden und selbstständig zu werden. Das müssen letztlich alle bewältigen, bei individuellen Ausgangslagen. Mir geht es darum, allen jungen Menschen in ihrer Unterschiedlichkeit die gleichen Chancen für soziale Teilhabe ebenso wie für politische Mitbestimmung zu eröffnen.

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