Pressemitteilungen 2022

29.09.2022 – Internationaler Tag der älteren Menschen am 1. Oktober 2022
Mehr Aufmerksamkeit für ältere Menschen mit Behinderungen

Bild: Ältere Frau, die ihren im Rollstuhl sitzenden Mann umsorgtFoto: istock.com / LPETTET

Zum Internationalen Tag der älteren Menschen am 1. Oktober bemerkt Geschäftsführerin Nora Schmidt vom Deutschen Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V.: „Ältere Menschen mit Behinderungen sind eine wachsende Gruppe, die mehr Aufmerksamkeit von Gesellschaft und Politik verdient." Deutschland wird älter und vielfältiger – dazu gehört auch, dass die Zahl älterer Menschen mit Behinderungen steigt. Nora Schmidt: „Um älteren Menschen mit Behinderungen – so wie es die UN-Behindertenrechtskonvention verlangt – die volle soziale Teilhabe am öffentlichen Leben zu gewährleisten, brauchen wir mehr Anstrengungen in Richtung Barrierefreiheit, inklusive Quartiere und auch mehr Anstrengungen zur Verwirklichung digitaler Teilhabe. Richtungsweisende Schritte sind notwendig: Der Deutsche Verein begrüßt eine rasche Umsetzung der Vorhaben der Bundesregierung für mehr Barrierefreiheit und mehr Inklusion im öffentlichen Raum. Hiervon werden nicht nur ältere Menschen mit Behinderungen, sondern alle Bürgerinnen und Bürger profitieren.“
In Deutschland hat jede dritte Person über 65 Jahren eine Beeinträchtigung. Die Rechte dieser großen Gruppe werden jedoch nicht ausreichend geschützt, obwohl Deutschland die UN-BRK ratifiziert hat und Alter sowie Behinderung Diskriminierungsmerkmale nach dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz sind. Zwar unterscheidet sich der Prozess des Älterwerdens bei Menschen mit Beeinträchtigungen nicht grundsätzlich von dem von Menschen ohne Beeinträchtigungen, dennoch können altersbedingte Veränderungen Besonderheiten aufweisen, für die Fachwissen und spezifische Angebote bereitgehalten werden müssen. Zu den Besonderheiten gehören z.B. häufig geringere finanzielle Ressourcen, tendenziell kleinere Netzwerke und sowohl Erwerbsleben als auch das Wohnen sind häufig durch institutionalisierte Settings geprägt. Diese Bedingungen erschweren eine befriedigende Lebensführung im Alter. Spezifische Bildungsangebote können helfen, den Übergang in den Ruhestand zu gestalten, zusätzliche Angebote zur Tagesstrukturierung können helfen, alternative Tagesstrukturen aufzubauen, da den älteren Menschen mehr freie Zeit zur Verfügung steht. Es gilt außerdem, neue Wohnformen weiterzuentwickeln und für das Lebensende eine spezialisierte Palliativversorgung aufzubauen.

Der Deutsche Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V. ist das gemeinsame Forum von Kommunen und Wohlfahrtsorganisationen sowie ihrer Einrichtungen, der Bundesländer, der privatgewerblichen Anbieter sozialer Dienste und von den Vertretern der Wissenschaft für alle Bereiche der Sozialen Arbeit, der Sozialpolitik und des Sozialrechts. Er begleitet und gestaltet durch seine Expertise und Erfahrung die Entwicklungen u.a. der Kinder-, Jugend- und Familienpolitik, der Sozial- und Altenhilfe, der Grundsicherungssysteme, der Pflege und Rehabilitation sowie der Migration und Integration. Der Deutsche Verein wird gefördert aus Mitteln des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

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