Empfehlungen/Stellungnahmen 2018

12.09.2018 – Stellungnahme des Deutschen Vereins zum Arbeitsentwurf des Bundesministeriums für Gesundheit für ein Gesetz zur Reform der Psychotherapeutenausbildung (PsychThG) vom 25. Juli 2017

Der Deutsche Verein hat sich bereits in seiner Stellungnahme vom 27. September 2010 und seinen Empfehlungen vom 11. März 2015 zur Frage der Ausbildung zur Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie befasst. Mit der vorliegenden Stellungnahme bekräftigt er die Notwendigkeit einer integrativen bio-psycho-sozialen Ausbildung und die Forderung nach Einbeziehung (sozial- und heil-)pädagogischen Wissens sowie den Erhalt des Zugangs von Absolventen/innen aus den Studiengängen der Sozialen Arbeit/Sozialpädagogik, der Heilpädagogik und der Erziehungswissenschaften zur Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapie-Ausbildung.

Der Deutsche Verein unterstützt mit Nachdruck das Anliegen des Bundesministeriums für Gesundheit, die psychotherapeutische Ausbildung und insbesondere die Ausbildung zum/zur Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten/-therapeutin (KJP) zu sichern und zu verbessern. Der Bedarf an psychotherapeutischer Versorgung für Kinder und Jugendliche ist durch die „Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland“ des Robert Koch-Institutes eindrücklich belegt. Demzufolge ist mit emotionalen und Verhaltensauffälligkeiten bei 15 % der Kinder zwischen 3 und 17 Jahren zu rechnen und bei jeder/jedem fünften Jugendlichen zwischen 11 und 17 Jahren liegen Essstörungen vor.

Bei über 12 % der Kinder und Jugendlichen mit psychischen Auffälligkeiten seien zudem deutliche bzw. massive Beeinträchtigungen im sozialen und familiären Alltag zu verzeichnen. Personale, familiäre und soziale Ressourcen sind bei Kindern und Jugendlichen mit niedrigem Sozialstatus geringer als bei Kindern und Jugendlichen mit hohem Sozialstatus. Insgesamt sind nicht nur ein rundes Fünftel der Kinder und Jugendlichen in Deutschland von psychischen Auffälligkeiten betroffen, sondern es besteht auch ein ausgesprochen enger Zusammenhang zwischen Sozialstatus und psychischen (wie auch somatischen) Gesundheitsproblemen. Einem insgesamt steigenden Versorgungsbedarf psychisch beeinträchtigter Kinder und Jugendlicher steht ein Mangel an Fachpersonal gegenüber.

Vollständige Empfehlung/Stellungnahme vom 12.09.2018 [PDF, 90 KB]

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