Empfehlungen/Stellungnahmen 2013

11.09.2013 – Empfehlungen des Deutschen Vereins zur Prävention von Wohnungslosigkeit durch Kooperation von kommunalen und freien Trägern [1]

Einleitung

Seit dem Jahr 2008 ist die Zahl der wohnungslosen Menschen in Deutschland von ca. 227.000 auf 284.000 im Jahr 2012 gestiegen. Dies ist ein Anstieg um ca. 25 % in einem Zeitraum von vier Jahren. Weitere ca. 130.000 Menschen waren 2012 (2008: 103.000) von Wohnungsverlust bedroht.[2] Für diese Menschen ist die Versorgung mit Wohnraum als elementares Grundbedürfnis und als Zugang zu einem menschenwürdigen Leben nicht erfüllt. Ohne Wohnung drohen sie an den Rand der Gesellschaft gedrängt zu werden.

Insbesondere in den wirtschaftlich dynamischen Regionen Deutschlands kommt es vermehrt zu Wohnungsengpässen und zu steigenden Mieten.[3] Die Zahl der Wohnungslosen droht weiter zuzunehmen. Zielgerichtete Prävention wird deshalb wichtiger. Prävention trägt dazu bei, Wohnungslosigkeit mit ihren sozialen und wirtschaftlichen Folgekosten im Vorfeld zu vermeiden, bestehende Wohnverhältnisse zu sichern und die Handlungsfähigkeit von Menschen in Wohnungsnotfällen zu stärken. Hierzu sind bedarfsgerechte Hilfen und Strukturen in den Kommunen erforderlich.

[1] Verantwortlicher Referent im Deutschen Verein: Andreas Krampe. Die Empfehlungen wurden im Arbeitskreis „Hilfen für Gefährdete“ erarbeitet und nach Beratung im Fachausschuss „Sozialpolitik, Soziale Sicherung, Sozialhilfe“ am 11. September 2013 vom Präsidium des Deutschen Vereins verabschiedet.
[2] BAG Wohnungslosenhilfe e.V. (Hrsg.): Zahl der Wohnungslosen in Deutschland weiter angestiegen, Pressemitteilung vom 01.08.2013. In Deutschland gibt es keine bundeseinheitliche Wohnungsnotfall-Berichterstattung. Die Zahlen werden aus einem Schätzmodell abgeleitet, das sich aus Beobachtungen der Veränderungen des Wohnungs- und Arbeitsmarktes, der Zuwanderung, der Sozialhilfebedürftigkeit sowie regionaler und lokaler Wohnungslosenstatistiken zusammensetzt. Bleiben die gegenwärtigen Rahmenbedingungen unverändert, wird die Zahl der Menschen ohne Wohnung in Deutschland bis zum Jahr 2016 auf 380.000 steigen.
[3] Bericht über die Wohnungs- und Immobilienwirtschaft in Deutschland. Unterrichtung durch die Bundesregierung vom 22.10.2012 (BT-Drucks. 17/11200).

Vollständige Empfehlung/Stellungnahme vom 11.09.2013 [PDF, 310 KB]

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