Empfehlungen/Stellungnahmen 2009

18.09.2009 – Weiterentwicklung der Pflegeausbildungen - Empfehlungen des Deutschen Vereins

1. Rahmenbedingungen der Pflege

1.1 Situation in der Altenpflege

Durch die demografische Entwicklung und die höhere Lebenserwartung wird die Zahl der älteren Menschen und dabei insbesondere die Zahl der hochbetagten Menschen bis zum Jahr 2050 deutlich ansteigen. Im Jahr 2005 lebten in Deutschland alleine 3,6 Mio. Menschen, die 80 Jahre und älter waren. Diese Zahl wird bis zum Jahr 2050 kontinuierlich auf über 10 Mio. ansteigen. Mit zunehmendem Alter steigt zugleich überproportional das Risiko, pflegebedürftig zu werden. So liegt der Anteil der Pflegebedürftigen an der jeweiligen Bevölkerungsgruppe im Jahr 2005 bei der Gruppe der 75- bis 80-Jährigen noch bei 9,6 %, steigt bei der Gruppe der 80- bis 85-Jährigen auf 20,3 %, bei der Gruppe der 85- bis 90-Jährigen auf 36,3 % und bei der Gruppe der 90-Jährigen und Älteren auf 60,2 % an. In der Altersgruppe der 75-Jährigen und Älteren waren im Jahr 2005 in Deutschland 1.428.471 Menschen pflegebedürftig.[2"> Modellrechnungen rechnen mit einem Anstieg der Zahl der Pflegebedürftigen (im Sinne des SGB XI) bis auf 3,26 Mio. (2040) oder 4,7 Mio. (2050).

Von den 12 Mio. Menschen, die in Deutschland derzeit älter als 65 Jahre sind, sind 1,2 Mio., also 10 %, an einer fortschreitenden Demenz erkrankt. 800.000 von ihnen weisen mittelschwere und schwerere Krankheitsstadien auf, die ihnen eine selbstständige Lebensführung unmöglich machen. Die Wahrscheinlichkeit, an einer Demenz zu erkranken, nimmt mit steigendem Alter zu: unter den 60- bis 70-Jährigen beträgt der Anteil der an Demenz Erkrankten ca. 1 %, unter den 70- bis 80-Jährigen ca. 5 % und unter den 90- bis 94-Jährigen weist ein Drittel manifeste demenzielle Symptome auf.[3">

[1"> Verantwortlicher Referent im Deutschen Verein: Dr. Eberhard Funk. Die Empfehlungen zur Weiterentwicklung der Pflegeausbildungen wurden von einer gleichnamigen Arbeitsgruppe erarbeitet, in den Fachausschüssen „Soziale Berufe“ und „Altenhilfe und Pflege“ sowie im Präsidialausschuss beraten und am 18. März 2009 vom Präsidium des Deutschen Vereins verabschiedet.

[2"> Statistisches Bundesamt, Statistisches Jahrbuch 2008, S. 211, 8.7.2.

[3"> Hasselbeck, W.: Demenz: Faktoren ihrer Entstehung, Diagnose, Therapie, Archiv für Wissenschaft und Praxis der sozialen Arbeit 4/2008, S. 16 ff.

Vollständige Empfehlung/Stellungnahme vom 18.09.2009 [PDF, 140 KB]

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