Empfehlungen des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge e.V. für eine integrierte Senior*innenpolitik: Vernetzung von Altenhilfe- und Pflegestrukturen vor Ort

In unserer Gesellschaft des langen Lebens müssen Bedingungen guten Lebens im Alter aktiver als bisher als Aufgabe aller Verantwortlichen verstanden und gestaltet werden. Dabei ist „Alter“ in seiner Vielfalt und Vielschichtigkeit zu berücksichtigen und nicht mit Pflegebedürftigkeit gleichzusetzen.

Mit dem vorliegenden Empfehlungspapier knüpft der Deutsche Verein an seine Empfehlungen aus dem Jahr 2024 zur Umsetzung des § 71 SGB XII an. Ein Ziel des vorliegenden Empfehlungspapiers ist es, die Schnittmengen zwischen Angeboten der Altenhilfe (SGB XII) und Pflege (SGB XI) sowie der Prävention und Gesundheitsförderung (SGB V, SGB IX, SGB XI, SGB XII) und der Eingliederungshilfe (SGB IX) sichtbar zu machen. Spezifische Weiterentwicklungsbedarfe, die ausschließlich die Pflegeversicherung betreffen, werden in den aktualisierten Empfehlungen des Deutschen Vereins zur Weiterentwicklung und nachhaltigen Finazierung der Pflege thematisiert. Der Deutsche Verein weist ausdrücklich darauf hin, dass mit der Umsetzung der nachstehenden Empfehlungen keine Mehrbelastungen vor dem Hintergrund angespannter Haushaltslagen für Kommunen angedacht sind. Vielmehr sind die Kommunen stärker in die Lage zu versetzen, die Umsetzung einer integrierten Senior*innenpolitik zu ermöglichen.

Die Empfehlungen zur Vernetzung von Altenhilfe- und Pflegestrukturen richten sich vor allem an Landkreise und kreisfreie Städte sowie kreisangehörige Städte und Gemeinden als steuernde und koordinierende Akteure vor Ort. Explizit sind auch die Pflege- und Krankenkassen aufgefordert, die Umsetzung zu unterstützen. Übergreifend sind Bund und Länder adressiert, um notwendige Rahmenbedingungen zu schaffen. Auf der örtlichen Umsetzungsebene sind alle Akteur*innen in den Kommunen – insbesondere die Leistungserbringenden, Wohlfahrts- und Sozialverbände, private, staatliche und religiöse Organisationen, Senior*innenvertretungen – angesprochen, sich an der Umsetzung einer integrierten Senior*innenpolitik inklusive der Stärkung von Sorgenden Gemeinschaften/Caring Communities zu beteiligen.