Page 5 - Nachrichtendienst NDV 12/2021
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 NDV 12/2021 AKTUELLES
Informationen aus der Mitgliedschaft
Unzureichende Chancen auf Teilhabe im Alter
Nur wenige Kommunen stellen in nen- nenswertem Umfang Teilhabestruktu- ren für ältere Menschen bereit. Das ist das Ergebnis einer Studie, die die BAGSO – Bundesarbeitsgemeinschaft der Se- niorenorganisationen in Auftrag gege- ben hat. Die Befragung von 33 Städten und Gemeinden in vier Bundesländern zu Beratungsangeboten, Begegnungs- stätten und der Förderung von ehren- amtlichem Engagement ergab, dass die kommunalen Angebote zur Teil- habe deutlich unzureichend sind. Die BAGSO fordert eine Initiative des Bun- des, in die auch die Länder einzubezie- hen sind. Ziel müsse es sein, dass die Angebote vor Ort dem Bedarf der Seni- orinnen und Senioren entsprechen und für sie erreichbar sind. Die erheblichen Rückstände müssten zügig abgebaut werden.
„In dieser Zeit raschen und deutlichen Wandels der Altersstrukturen ist das Teilhabeangebot auch für Ältere beson- ders wichtig. Die Kommunen brauchen gestärkte Kompetenz, aber auch die fi- nanziellen Mittel dafür. Das wird auch helfen, der Gleichwertigkeit der Lebens- verhältnisse in allen Landesteilen nä- her zu kommen“, unterstreicht der Vor- sitzende der BAGSO, Franz Müntefering.
In der Studie werden die Angebote für Teilhabe im Sinne von § 71 SGB XII ein- gesetzten Mittel in den befragten Kom- munen verglichen. Das finanzielle Enga- gement reicht von 0 bis 34,– € pro Jahr und Person ab 60 Jahren. Bei rund 20 % der Kommunen tendiert der Mittel- einsatz gegen null, etwa die Hälfte der Kommunen wendet zwischen 2,80 und 8,30 € auf. Lediglich etwas mehr als ein Viertel der Kommunen investiert mehr in Teilhabeangebote für ältere Men-
schen. In diesen Kommunen existie- ren häufig gewachsene Strukturen, die auch eine systematische Planung der Altenarbeit umfassen, und Organisati- onen vor Ort sowie ältere Bürgerinnen und Bürger werden an Entscheidungs- prozessen beteiligt.
Die Ergebnisse der Untersuchung ba- sieren auf einer leitfadengestützten Befragung von Verantwortlichen in 33 Städten und Gemeinden sowie drei Landkreisen in Baden-Württemberg, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein- Westfalen und Thüringen. Die Kommu- nen wurden so ausgewählt, dass insge- samt neun der elf von der Bertelsmann Stiftung entwickelten Demografietypen abgebildet sind. Die Befragung wur- de zwischen Juli und September 2021 durchgeführt; als Bezugszeitraum wur- de das Jahr 2019 gewählt, um pan- demiebedingte Sondereffekte auszu- schließen. Die Studie wurde von Jutta Stratmann, Fachberatung für Sozialpla- nung und Bürgerengagement (fastra), durchgeführt und vom Bundesministe- rium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefördert.
Die Ergebnisse der Studie können unter www.bagso.de abgerufen werden.
Stadtfinanzen 2021
Corona hat tiefe Spuren in den Haushal- ten der Städte hinterlassen. Die Städte sind dringend auf finanzielle Unterstüt- zung angewiesen. Die Kommunalfinan- zen zu stabilisieren, muss ein zentrales Thema der neuen Regierung sein. Viele weitere Ziele der neuen Regierung wer- den sich nur gemeinsam mit den Städ- ten umsetzen lassen. Auch hierfür wird die neue Regierung Ressourcen bereit- stellen müssen.
In der Broschüre „Stadtfinanzen 2021“ zeigt der Deutsche Städtetag auf, wie dies gelingen kann. In kompakter Form werden die wichtigsten finanzpoliti- schen Themen für die Kommunen be- schrieben und Position dazu bezogen.
Hier können Sie die „Stadtfinanzen 2021“ herunterladen: https://www.sta- edtetag.de/publikationen/beitraege- zur-stadtpolitik/2021/stadtfinanzen/ heft-118
Gerda Hasselfeldt als DRK-Präsidentin wieder- gewählt
Die 70. Ordentliche Bundesversamm- lung des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) hat am 20. November 2021 in Berlin die bisherige Präsidentin Ger- da Hasselfeldt einstimmig für weitere vier Jahre im Amt bestätigt. „Ich werde auch in Zukunft alles daransetzen, dass das Ehrenamt in unserer Gesellschaft einen größeren Stellenwert erhält. Die Corona-Pandemie und die Flutkatast- rophe im Sommer haben gezeigt, dass der Einsatz von ehrenamtlichen Helfe- rinnen und Helfern in Deutschland un- verzichtbar ist. Dieses Engagement ver- dient unseren allergrößten Respekt“, sagte Hasselfeldt. Die ehemalige Politi- kerin ist seit Dezember 2017 ehrenamt- liche Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes.
Digitale Teilhabe ist gesell- schaftliche Teilhabe
Zugang zu digitalen Medien und Tech- nologien für alle Menschen, unabhän- gig von Wohnort, Wohnform oder fi- nanziellen Ressourcen – das ist eines der Ziele des DigitalPakt Alter. In einer
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