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 NDV 12/2021
AUS DEM DEUTSCHEN VEREIN
Als Irme Stetter-Karp nach dem Eintritt in den Ruhestand gefragt wurde, wie ihre zukünftigen Pläne seien, sprach sie von einer „kreativ vielseitigen Zeit“, die sie „zwischen Natur, Bergen, Wäl- dern, Kräutern, kochen, werkeln“ mit ih- rem Mann und den erwachsenen Kin- dern nutzen wolle. Allerdings verwies sie schon damals auf eine neue „beson- dere Herausforderung“ in Berlin. Damit spielte sie auf ihre künftige Rolle beim Deutschen Verein an: Am 25. November 2020 wählte dessen Hauptausschuss sie mit überwältigender Mehrheit zu seiner Präsidentin. Aufgrund ihrer langjähri- gen Erfahrung in der Verbandsarbeit in unterschiedlichen Führungspositio- nen war sie für diese Aufgabe als Nach- folgerin von Johannes Fuchs geradezu prädestiniert. Aufgrund der Einschrän- kungen in Zeiten der Corona-Pandemie konnte ihre Wahl nur im Rahmen einer digitalen Hauptausschusssitzung statt- finden. Erst im September 2021 hat- te Irme Stetter-Karp Gelegenheit, sich „in Präsenz“ im Rahmen einer gemein- samen Mitgliederversammlung und Hauptausschusssitzung den Gremien- vertreter/innen des Deutschen Vereins vorzustellen.
Am 13. November 2021 konnte Irme Stetter-Karp ihren 65. Geburtstag bege- hen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbei- ter des Deutschen Vereins gratulieren herzlich und wünschen ihr viel Erfolg und ein glückliches Händchen bei ihren ehrenamtlichen Aufgaben. Die Anschrift von Irme Stetter-Karp lautet: Deutscher Verein, Michaelkirchstr. 17/18, 10179 Berlin.
Kay Senius
jemand kennt die Arbeitsagentur so gut von innen. Seit er sich im Jahre 2009 ent- schloss, Nürnberg, dem Sitz der Bundes- agentur für Arbeit, den Rücken zu kehren und die Leitung der Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen in Halle zu übernehmen, hat sich dort die Lage auf dem Arbeitsmarkt deutlich verbessert – die Zahl der sozialversicherungspflich- tig Beschäftigten in Sachsen-Anhalt ist beispielsweise seitdem um rund 6 % ge- stiegen –, doch demografischer Wandel und Fachkräftemangel erschweren zu- nehmend ein stärkeres Wachstum. Kay Senius weist besonders auf die Proble- me im Gesundheits- und Pflegebereich hin. In diesen Branchen steige der Ar- beitskräftebedarf durch die alternde Ge- sellschaft immer weiter. Da zudem die Hilfen für langzeitarbeitslose Menschen, die besondere Unterstützung benöti- gen, in den Jobcentern immer wichtiger würden, entwickelten diese sich immer mehr zu „Kümmererinstitutionen“.
Kay Senius wurde am 8. Dezember 1956 in Weiden in der Oberpfalz gebo- ren. Nach dem Besuch der Realschule durchlief er 1974 die Ausbildung bei der damaligen Bundesanstalt für Arbeit und arbeitete anschließend bis 1982 in ver- schiedenen Stationen beim Arbeitsamt in seiner Heimatstadt. Er begann an- schließend ein Studium, das er mit dem Diplom als Verwaltungsbetriebswirt ab- schloss. Er wurde in den folgenden Jah- ren mit verschiedenen Leitungspositio- nen in der Bundesagentur für Arbeit be- traut, u.a. in den Bereichen Bau- und Liegenschaftswesen, Wohnungsfürsor- ge, Organisation und Verfahren in den Leistungsabteilungen.
Nach anderthalb Jahren als Leiter der Leistungsabteilung des Arbeitsamtes Ansbach von 1989 bis 1991 übernahm Kay Senius im Zuge der Wiedervereini- gung Führungsverantwortung auf dem Gebiet der ehemaligen DDR im neu ge- schaffenen Landesarbeitsamt Sachsen- Anhalt-Thüringen in Halle an der Saa- le. Dort war er zunächst als Referatslei- ter, später als Abteilungsleiter für den Bereich der Lohnersatzleistungen, wie etwa Arbeitslosengeld, zuständig. Im Jahre 2002 wurde er Direktor der Ar- beitsagentur in Jena und später Chef der Agentur für Arbeit in Suhl.
Als die Bundesregierung in den 2000er- Jahren die Arbeitsverwaltung refor- mierte, wurde Kay Senius als Experte in die Zentrale der Bundesagentur für Arbeit nach Nürnberg gerufen. Zu sei- nen Aufgaben gehörte dabei die Orga- nisation der Einführung der Grundsi- cherung für Arbeitsuchende, die um- gangssprachlich als „Hartz IV“ schnell Berühmtheit erlangen sollte. Diesen Ge- schäftsbereich leitete Kay Senius bis ins Jahr 2009. Anschließend kehrte er in die neuen Bundesländer zurück und wid- mete sich der Führung der Regionaldi- rektion Sachsen-Anhalt-Thüringen der Bundesagentur für Arbeit in Halle. Er war damit für die Koordinierung der Ar- beitsmarktpolitik und die Führung der Arbeitsagenturen und Jobcenter mit mehreren Tausend Mitarbeiter/innen in beiden Bundesländern verantwortlich und arbeitete eng mit den Landesregie- rungen zusammen.
Neben seinem Hauptamt ist Kay Se- nius in zahlreichen Gremien der Lan- desregierungen in Sachsen-Anhalt und Thüringen tätig und berät die Länder zu Themen wie Demografie, Arbeits- markt- und Sozialpolitik. Er wird häufig auch von regionalen und überregiona- len Print-, Hörfunk- und TV-Medien als Experte zu Trends und Herausforderun- gen auf dem Arbeitsmarkt interviewt. Darüber hinaus hält er zahlreiche Vor- träge bei Gewerkschaften, Wirtschafts- verbänden und auch sozialen Organi-
–rm– Wohl kaum jemand kennt den Arbeitsmarkt im Osten Deutsch- lands, vor allem in Thüringen und Sachsen-Anhalt, so gut wie Kay Se- nius – und kaum
  Von den hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Deutschen Vereins hat außer den vollständig genannten zu dieser Ausgabe beigetragen:
–rm– = Ralf Mulot
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